Man hätte ja schon Monate, nein, Jahre im Voraus wissen können, dass Weihnachten nahet und man sich auf Reisen begeben müßte. Hätte. Habe ich aber erfolgreich verdrängt und so fand ich mich in der mißlichen Lage wieder 3 Tage im voraus Mitfahrgelegenheiten abtelefonieren zu müssen. Nach der siebten Absage wurde es mir zu nervig und der Mietwagen schien die bessere Alternative darzustellen. Allerdings waren in Berlin-Mitte keine Wagen mehr so kurzfristig zu bekommen und ich mußte auf die Filiale eines großen Vermietunternehmes in Hellersdorf ausweisen. 3 MitfahrerInnen fand ich recht schnell und alles schien gut zu werden. Aber dann saß ich in der Bahn auf dem Weg zur Vermietstation als diese anrief und mir mitteilte, dass leider gerade kein Auto da sei, ich würde doch wissen wie viel Andrang am Wochenende vor Weihnachten herrsche und ich solle in 2 Stunden wiederkommen und derweil Kaffee trinken gehen. Unverschämter geht es kaum. Als ich in der Filiale ankam, wurde ich gerade noch Zeuge eines Wutausbruchs des Kunden vor mir. Der Angestellte hatte wahrscheinlich genug Hass für den Rest des Jahres abbekommen und meinte zu mir: “Ich gebe ihnen einen Ersatzwagen.” Es dauerte dann noch ein Weilchen, da das Auto gewaschen werden mußte. Auf die Außenwäsche verzichtete ich dummerweise und bekam beim Anfassen der A-Klasse (schon besser als der bestellte Peugeot 307) schwarze Hände. Mit halbstündiger Verspätung los und die MitfahrerInnen am Alex einsammeln. Alles war im Auto verstaut, als ein Typ auf meinen rechten Vorderreifen deutete: platt. Nochmal 15 km zurück mit dem kaputten Auto nach Hellersdorf war definitiv keine Option. Zum Glück war in der Nähe eine weitere Filiale des Autovermieters. Dort rein, der Angestellte meinte nur so “dann muss das Auto wohl kaputt sein” und gab mir direkt einen Ersatzwagen. Der Klassiker – statt Peugeot und A-Klasse gab es dann einen dicken Mercedes C200. Eine Mitfahrerin meinte noch halb im Spaß was von “Arschloch-Auto”, aber lustig fanden wir es alle dann doch, mit dem Monsterschlitten über die Autobahn zu brausen. Trotz eines Staus noch in Rekordzeit angekommen, super Sache.