Es war ja nur eine Frage der Zeit. Nachdem es schon allerhand Street Art mit reaktionären Inhalten gibt, machen nun auch Autonome Nationalisten Graffiti und Street Art. Bloggerkollege Aftershow hat eine Website gefunden, die entsprechende Beispiele zeigt. Ob die dort dargestellten Motive wirklich im Stadtraum kursieren, weiß man allerdings nicht, da es von den Graffitis Fotos gibt, von den im Street Art-Design gehaltenen Bildern jedoch keine Fotos gibt. Aber allemal bemerkenswert, dass das in Antifakreisen beliebte ornamentale Design übernommen wurde, nachdem schon die Symbolik der Antifa und entsprechende Aktions- und Agitationsformen übernommen wurden.
Daraus folgt was? Was Antifagruppen und subkulturelle Linke als Politik verkaufen ist eine Ästhetisierung derselben. Man meint, Jugendliche mit einer möglichst ansprechenden Verpackung an sich binden zu können und ihnen eine Identität zu liefern. Wobei die politischen Inhalte sich meist auf einfache Parolen beschränken: Wut, du wirst unterdrückt, werde aktiv usw. Nur ist diese Verpackung kein Garant für Inhalte. Sie folgt der Logik von Popkultur, und diese schert sich rein gar nicht um Inhalte, sondern über die Oberfläche. Wenn Nazis diese Symbolik aufgreifen, sagt das wenig über sie (sie sind auf der Höhe der Zeit), aber einiges über den Zustand der Linken aus. Aufgabe dieser wäre es nicht in einen Rüstungswettlauf um das beste Identifikationsangebot mit Nazis und Popkultur einzustretten, sondern die besseren (Anti-)Politikansätze zu liefern.